Cabaret - Rifail Ajdarpasic & Ariane Isabell Unfried

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Fotos: Arnold Pöschl & Rifail Ajdarpasic
PRESSE | REVIEWS
Erfrischend unkonventionell setzt Immo Karaman den Musical-Klassiker von John Kander und Joe Masteroff in Szene.
Ohne Hakenkreuze kommt Regisseur Immo Karaman aus, der bei seiner "Cabaret"-Interpretation im Stadttheater mehr auf Brecht als auf den Broadway setzt. Dennoch wurden bei der Klagenfurter Premiere die Parallelen zwischen dem Berlin der Roaring Twenties und der Gegenwart beklemmend deutlich. (...) Keinen glitzernden Showtempel schuf Bühnenbildner Rifail Ajdarpasic dafür, sondern ein apokalyptisches Szenario: ein leeres Schwimmbecken, bei dem von der vierten Wand nur noch zerbröckelnder Stahlbeton zu sehen ist, im Eck eine Müllhalde aus kaputten Holz-Möbeln, auf der Menschen gleich Ratten herumkrabbeln. Als Schwimmbad-Boden dient eine schiefe Ebene, die das Abrutschen ins Ertrinken unausweichlich scheinen lässt. Es gibt kein Entkommen bei diesem Kammerspiel - alle Szenen spielen in dieser düsteren Arena, die Kit-Kat-Club und Pensionszimmer zugleich ist. (...) Dieser Kit-Kat-Club wird in Erinnerung bleiben. APA-Austria Presse Agentur

Die Premiere von Immo Karamans „Cabaret“ lockte am Donnerstag ins Stadttheater in Klagenfurt. Bei jazziger Musik mit starkem Saxofon und Schlagzeug unter der Leitung von Michael Spassov und einem erstaunlich wandelbaren Bühnenbild von Rifail Ajdarpasic kommen auch Mahnung und Erinnerung nicht zu kurz.
Schrill, aufgeregt, bunt und hektisch präsentiert sich nicht nur der Conférencier (Simon Jensen), sondern auch das Berlin der frühen Dreißigerjahre im ersten Akt von „Cabaret“: Vor der Kulisse eines verfallenen Hallenbades, das gleichzeitig Kit-Kat-Club, heruntergekommene Stadt und Pension ist, wird getanzt, gesungen und geliebt. Im Mittelpunkt stehen zwei Liebesbeziehungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die sich vor dem Hintergrund der Machtübernahme der Nazis entfalten: (...).
Der erste Akt endet mit der folgenreichen Parole „Er ist kein Deutscher“, die ein beeindruckend großer Statisten-Chor ins Publikum faucht. Nach den schnellen Szenen voller vermeintlich fröhlich-überdrehtem Lebensgefühl wird es ruhig, ernst, gar dunkel: Der starke zweite Akt liefert nicht wenige Anspielungen auf die Gegenwart. Gelungen!Kronen Zeitung

Souverän im Heute gelandet. Regisseur Immo Karaman schert sich im Musical-Klassiker „Cabaret“ nicht um gängige Erwartungen. Das geschmeidig musizierende Kärntner Sinfonieorchester und ein erfrischend choreografiertes Ensemble setzen sein Konzept großartig um.
Dieses „Cabaret“ hat nichts Schillerndes, sondern spielt in einem ausgelassenen Schwimmbecken, das Assoziationen von verarmten Reichen über eine schäbige Baustelle bis zur Gaskammer zulässt. Links oben (Bühne: Rifail Ajdarpasic) ragt ein Sprungbrett ins Leere, rechts türmen sich Möbel wie zu einer Art Turmbau zu Babel, zur Zuschauerseite hin liegt Bauschutt. In diesem trostlosen Ambiente bewegt sich eine Ansammlung von Untoten, die sich zwischen Party im Kit-Kat-Club und existenzieller Not verrenken und in grellen Schüben in die Pension des Fräulein Schneider einbrechen.
Dass die Geschichte vom Amerikaner im hippen Berlin der Dreißigerjahre am Vorabend der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten spielt, wird so deutlich wie drastisch gezeigt. (...) Viel Applaus vom Publikum, das nicht in der Pause geflüchtet war, sondern das souverän in die Gegenwart geholte „Cabaret“ bis zum Ende verfolgte. Kleine Zeitung

Keine weichgespülte „Cabaret“-Inszenierung ist derzeit am Klagenfurter Stadttheater zu sehen. In Zeiten von nationalradikalen Parolen ist das Musical ein Beitrag, um die Gesellschaft wachzurütteln. (...) Die Nächte sind lang im Berlin der ausgehenden Zwanzigerjahre. In den zahllosen Nachtclubs tanzt, trinkt und feiert man den grauen Alltag hinweg, die Inflation, die Armut, die Arbeitslosigkeit und die Angst vor der Zukunft gleich mit. Es sind gebrochene Menschen, die da zusammenfinden. (...)
Es ist die Ambivalenz zwischen Gehorsam und Aufbäumen, Verehrung und Verachtung, Apathie und Aktionismus. Regisseur Immo Karaman hat ein detailliertes Sittengemälde aus dem Berlin der Dreißigerjahre und zugleich eine psychologisch hochdifferenzierte Charakterstudie abgeliefert. Mit dem aktuellen Verweis auf den Rechtsruck, nicht nur in Deutschland durch die AFD, sondern weltweit. (...) Bei aller Tragik und Belehrung ist Cabaret durchaus unterhaltsam geraten. Weil Karaman nicht plädiert, sondern auf Zwischentöne setzt, kommt die Aüfführung manchmal wie ein Lehrstück daher.
Die Bühne ist ein altes abgewracktes Schwimmbad, von dem an den Seiten der Putz bröckelt. Auf der einen Seite türmt sich ein Berg von Möbeln, Reste einer Wohlstandsgesellschaft. (...) Ein Abend, der betroffen macht, auch wegen seiner zuweilen brachialen Inszenierung. Sonntag-Kärntner Kirchenzeitung

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Wir sind ein international tätiges und in unserer kreativen Arbeit mehrfach ausgezeichnetes künstlerisches Team.
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Neben unseren gemeinsamen Projekten sind wir auch einzeln als Bühnenbildner und Kostümbildnerin tätig.

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Beside our common projects we are also working separately as set designer and as costume designer.
STORY

Jede erzählenswerte Geschichte braucht Leidenschaft und Originalität.

Every story worth telling needs passion and originality.
© RIFAIL AJDARPASIC & ARIANE ISABELL UNFRIED
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